Vielerorts ist das Verkaufspersonal sensibilisiert und der Jugendschutz wird ernst genommen. Trotzdem wurde den eingesetzten Jugendlichen in 107 von 379 Fällen (28,2%) widerrechtlich Alkohol oder Tabak verkauft. Beim Tabak (25,7% Verkäufe) schaut das Verkaufspersonal üblicherweise etwas besser hin als beim Alkohol (28,8% Verkäufe). Die Alkoholverkaufsrate deckt sich praktisch mit den aktuellsten Zahlen der gesamten Schweiz (28,7% bei 7’225 Testkäufen).
379 Alkohol- und Tabaktestkäufe wurden im vergangenen Jahr im Kanton Bern durchgeführt. Die meisten davon durch das Blaue Kreuz Bern - Solothurn - Freiburg im Auftrag der Berner Gesundheits- und Fürsorgedirektion (GEF). Die dafür eingesetzten Testkäuferinnen und Testkäufer wurden dazu speziell geschult. Unter Aufsicht einer erwachsenen Fachperson versuchten sie 309 Mal Alkohol und 70 Mal Tabak zu kaufen. Getestet wurden verschiedene Lokale, Verkaufsstellen und Veranstaltungen in insgesamt 38 Berner Gemeinden.
Insgesamt konnte die Berner Gesamtverkaufsquote im Vergleich zu 2017 (34%) erfreulicherweise verbessert werden. Bei mehr als 80% der Testkäufe wurde eine Alterskontrolle durchgeführt. Leider wird jedoch das Alter auf den Ausweisen oft falsch oder gar nicht ausgerechnet.
Christine Grogg, Grossrätin und Präsidentin des Blauen Kreuzes Bern - Solothurn - Freiburg, stellt fest, «Dort wo regelmässig Testkäufe durchgeführt werden, sind die Verkaufspersonen sensibilisiert und führen Ausweiskontrollen durch. In Gemeinden, wo wir das erste Mal testen, wird eher verkauft». Auch im neuen Jahr sind Testkäufe an verschiedenen Standorten geplant. Neue Produkte wie E-Zigaretten und CBD-Cannabis stehen besonders unter Beobachtung und werden ebenfalls kontrolliert.
Bei Rückfragen
Micha Suter
Leiter Jugendschutz
Tel: 031 398 14 56
micha.suter@suchtpraevention.org
Weitere Informationen
www.jugendschutzbern.ch/wirkungsmessung/testkaeufe
https://jugendschutzch.wordpress.com
twitter.com/JugendschutzCH